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Datenschutz und Privatsphäre


Der Schweizer Datenschutz und Öffentlichkeitsbeauftragte Hanspeter Thür zum Thema Facbook, biometrischer Pass sowie Datenschutzfragen und Datenschutzfallen
SecurityConference ’09: Internationales Streben nach Hochsicherheit verursacht eine immer intensivere Überwachung


(08.07.09) - Der aktuelle Bericht des eidgenössischen Datenschutz und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) Hanspeter Thür stellt fest, dass die Privatsphäre mehr und mehr in Gefahr steht. Durch die Digitalisierung und dem Trend zu Kommunikationsplattformen wie Facebook sowie dem internationalen streben nach Hochsicherheit wird die Überwachung – ob gewollt oder ungewollt – immer intensiver.

"Dem Datenschutzbeauftragten geht die Arbeit nicht aus", meint Hanspeter Thür über sich selbst und ergänzt: "Die technische Entwicklung ist phänomenal, aber die Medaille hat eine Kehrseite". In der Politik werde der Datenschutz immer zentraler. Beim biometrischen Pass sei vor allem die zentrale Datenspeicherung ein Knackpunkt. Bei Strafprozessen im Bereich Datenschutz sei es anspruchsvoll, die Grenzen einzuhalten.

"Aktuell haben Tätigkeitsbericht und Internetauftritt des Datenschützers eine gute Akzeptanz", stellt Thür fest. Wichtig zu beachten sei, dass die Gefahren des Internets sehr dynamisch sind und sich dadurch permanent verändern. "Die große Gefahr, dass das Internet nie vergisst, muss dem Nutzer bewusst werden. Erst wenn die Informationen in falsche Hände gelangen, werden Sie zur Gefahr."

Auf der SecurityConference ’09 berichten Referenten aus Politik, Weltwirtschaft und Technologie über die Wichtigkeit sowie die Zusammenhänge der Informationssicherheit. Zu den Referenten gehören nebst Gerold Bührer, Ulrich Tilgner, Prof. Horst Teltschik, ehemaliger und langjähriger Leiter der Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik, sowie Peter Fischer (Delegierter des Bundesrates für die Informatikstrategie des Bundes) und Hanspeter Thür (eidgenössischer Datenschutzbeauftragter).

Die Techologie-Hersteller IBM, Swisscom, Blue Coat, Phion und Secude zeigen in Break-Out-Sessions:
>> Mega-Trend Web-Anwendungen: Unterschätzte Gefahren
>> X-Force; Denken wie ein Hacker
>> Budgetknappheit vs. Sicherheit – Managed Security Service als Ausweg
>> FinallySecure - Unternehmenschutz und Vorteile durch Einsatz einer hybriden Festplattenverschlüsselungstechnologie
>> WebPulse – A New Approach to Web Security

Konferenz
Die SecurityConference ist eine, im Jahresrhythmus durchgeführte Plattform für Wissens- und Informationsaustausch für die Informations- und Informatik-Sicherheit mit der Sicht aus den verschiedenen Perspektiven; Organisation, Mensch und Technologie.

Organisation
Organisiert wird die SecurityConference’09 von der Ispin AG.

Wann: 10. September 2009, 08.00 bis 18.00 Uhr
Wo: X-TRA, Limmatstrasse 118, CH-8031 Zürich, www.x-tra.ch
Teilnahmegebühr: CHF 680.— exkl. MWST. Mitglieder von Verbänden erhalten 10 Prozent Rabatt.
(Ispin: ra)

Ispin: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Markt-Nachrichten

  • Massiver Datenschutzverstoß

    Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.

  • Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten

    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

  • Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß

    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.

  • Organisierte Kriminalität ist transnational

    "Die Organisierte Kriminalität hat viele Gesichter und Betätigungsfelder. Damit ist und bleibt das Bedrohungs- und Schadenspotential, das von Organisierter Kriminalität ausgeht, unverändert hoch", so BKA-Präsident Holger Münch bei der heutigen Pressekonferenz im BKA-Wiesbaden zur Vorstellung des Lagebildes Organisierte Kriminalität 2017. Die Gesamtzahl der Ermittlungsverfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität liegt auf unverändert hohem Niveau: 2017 wurden 572 OK-Verfahren registriert (2016: 563). Rund 1/3 der OK-Gruppierungen ist im Bereich der Rauschgiftkriminalität (36,2 Prozent) aktiv. Damit ist und bleibt Drogenhandel das Hauptbetätigungsfeld von OK-Gruppierungen, gefolgt von Eigentumskriminalität (16,4 Prozent). An dritter Stelle findet sich Wirtschaftskriminalität (11,0 Prozent). Der polizeilich erfasste Schaden lag 2017 bei rund 210 Millionen Euro (2016: rund 1 Mrd. Euro).

  • Finanzermittlungen der Ermittlungsbehörden

    Der FIU-Jahresbericht für das Jahr 2016 verzeichnet mit rund 40 Prozent die höchste Steigerungsrate an Geldwäscheverdachtsmeldungen innerhalb der letzten 15 Jahre. Insgesamt 40.690 (2015: 29.108) Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz wurden an die FIU übermittelt, der Großteil davon von den Kreditinstituten. Mit 38 Prozent (2015: 32 Prozent) sind die meisten Bezüge zum Deliktsbereich Betrug festgestellt worden. Darunter fallen zum Beispiel auch der Warenbetrug über das Internet und der CEO-Fraud. Durch die Erkenntnisse, die direkt aus den Verdachtsmeldungen gewonnen werden konnten und den anschließenden verfahrensunabhängigen Finanzermittlungen stellten die Ermittlungsbehörden insgesamt Vermögenswerte von rund 69, 8 Millionen Euro sicher. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

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