Sie sind hier: Home » Markt » Nachrichten

Weltgesundheitsbericht des WHO


medico international fordert die Einrichtung eines Globalen Fonds für Gesundheit und kritisiert die Gesundheitspolitik der Bundesregierung - WHO-Bericht gebe solidarisch finanzierten Gesundheitssystemen eindeutig den Vorzug
Thomas Gebauer: "Liest man den WHO-Bericht genau, kann man gar nicht anders, als allen Überlegungen zu Privatisierung von Gesundheitsdiensten eine klare Absage zu erteilen"


(25.11.10) - Als notwendige Konsequenz aus dem "Weltgesundheitsbericht 2010" der WHO, der jetzt vorgestellt wurde, fordert die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international die Einrichtung eines Globalen Fonds für Gesundheit.

"Die Überzeugung der WHO, dass die Schaffung eines universellen Zugangs zu bestmöglicher Gesundheitsversorgung eine gesellschaftlich Aufgabe, bei der zuallererst die Regierungen gefordert ist, führt in die richtige Richtung. Gesundheit für alle ist nur im Rahmen solidarisch finanzierter Gesundheitssysteme möglich", so Thomas Gebauer, der Geschäftsführer von medico international.

"Liest man den WHO-Bericht genau, kann man gar nicht anders, als allen Überlegungen zu Privatisierung von Gesundheitsdiensten eine klare Absage zu erteilen", sagte Gebauer.

Zu recht hebe der Bericht hervor, dass private Selbstbeteiligungen (user fees, Medikamentenzahlungen, etc.) nur zu Lasten ärmerer Menschen gehen und so die soziale Ungleichheit in der Gesundheitsversorgung verschärfen, was gleichermaßen für arme wie für reiche Länder gelte.

"Es ist schon ein starkes Stück, dass sich die Minister Rössler und Niebel nun mit der Vorstellung eines Berichtes schmücken wollen, dessen Inhalt genau das Gegenteil dessen anstrebt, was ihre Partei und die Bundesregierung tun", erklärte der Geschäftsführer von medico international. Die kürzlich beschlossene Gesundheitsreform höhle den hierzulande erreichten Grad eines gleichen Zugangs für alle aus, statt ihn weiter abzusichern, wie es die WHO fordert.

"Es ist gut, dass der Bericht solidarisch finanzierten Gesundheitssystemen eindeutig den Vorzug gibt", so Andreas Wulf, Gesundheitskoordinator von medico. "Die internationale Unterstützung für ärmerer Länder, die den Gesundheitsbedürfnissen ihrer Bevölkerungen aus eigenen Kraft nicht entsprechen können, muss allerdings zunehmen und zugleich vorhersagbarer und langfristiger angelegt sein, wie die WHO empfiehlt", so der Mediziner.

In diesem Zusammenhang fordert medico die Schaffung eines "Globalen Fonds für Gesundheit", der die gegenseitige Hilfe völkerrechtlich bindend regelt. Die Chancen für ein solches internationales Finanzierungsinstruments, das das Solidarprinzip globalisiert, statt es im Nationalen aufzukündigen, stehen nicht schlecht. Eine schnell wachsende internationale Gesundheitsbewegung, die von Wissenschaftlern, UN-Mitarbeitern, Politikern, NGOs und Basisaktivisten in aller Welt getragen wird, hat sich diese Ideen zu Eigen gemacht. (medico international: ra)


medico international: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt-Nachrichten

  • Massiver Datenschutzverstoß

    Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.

  • Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten

    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

  • Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß

    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.

  • Organisierte Kriminalität ist transnational

    "Die Organisierte Kriminalität hat viele Gesichter und Betätigungsfelder. Damit ist und bleibt das Bedrohungs- und Schadenspotential, das von Organisierter Kriminalität ausgeht, unverändert hoch", so BKA-Präsident Holger Münch bei der heutigen Pressekonferenz im BKA-Wiesbaden zur Vorstellung des Lagebildes Organisierte Kriminalität 2017. Die Gesamtzahl der Ermittlungsverfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität liegt auf unverändert hohem Niveau: 2017 wurden 572 OK-Verfahren registriert (2016: 563). Rund 1/3 der OK-Gruppierungen ist im Bereich der Rauschgiftkriminalität (36,2 Prozent) aktiv. Damit ist und bleibt Drogenhandel das Hauptbetätigungsfeld von OK-Gruppierungen, gefolgt von Eigentumskriminalität (16,4 Prozent). An dritter Stelle findet sich Wirtschaftskriminalität (11,0 Prozent). Der polizeilich erfasste Schaden lag 2017 bei rund 210 Millionen Euro (2016: rund 1 Mrd. Euro).

  • Finanzermittlungen der Ermittlungsbehörden

    Der FIU-Jahresbericht für das Jahr 2016 verzeichnet mit rund 40 Prozent die höchste Steigerungsrate an Geldwäscheverdachtsmeldungen innerhalb der letzten 15 Jahre. Insgesamt 40.690 (2015: 29.108) Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz wurden an die FIU übermittelt, der Großteil davon von den Kreditinstituten. Mit 38 Prozent (2015: 32 Prozent) sind die meisten Bezüge zum Deliktsbereich Betrug festgestellt worden. Darunter fallen zum Beispiel auch der Warenbetrug über das Internet und der CEO-Fraud. Durch die Erkenntnisse, die direkt aus den Verdachtsmeldungen gewonnen werden konnten und den anschließenden verfahrensunabhängigen Finanzermittlungen stellten die Ermittlungsbehörden insgesamt Vermögenswerte von rund 69, 8 Millionen Euro sicher. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen