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Übernahme der Mobsat Holding SàRL


Fusionen: EU-Kommission billigt die Übernahme der Vizada-Sparte "Kommunikationsdienste" durch EADS-Tochter Astrium
Zusammengeschlossene Unternehmen würde weiterhin mit mehreren anderen Marktteilnehmern im Wettbewerb stehen


(12.12.11) - Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme der Mobsat Holding SàRL, der Holdinggesellschaft der luxemburgischen Vizada Group, durch die französische Astrium Holding SAS nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die Übernahme wettbewerbsrechtlich unbedenklich ist, da die beiden beteiligten Unternehmen nur geringfügig höhere Marktanteile halten werden und sich weiterhin auf allen betreffenden Märkten gegen eine ausreichende Zahl von Wettbewerbern behaupten müssen.

Die Kommission hat die Auswirkungen des Vorhabens auf den Vorleistungs- und den Endkundenmarkt für land-, luft- oder seegestützte mobile und stationäre, Zweiweg-Satellitenkommunikationsdienstleistungen ("Comsatcom") sowie den Markt für die Herstellung und den Verkauf von Comsatcom-Ausrüstungen untersucht. Comsatcom-Dienstleistungen ermöglichen den End-to-End-Sprach- und Datenaustausch zwischen mehreren verbundenen mobilen oder stationären Terminals.

Die Kommission stellte fest, dass die geplante Übernahme in allen relevanten Marktsegmenten lediglich zu geringen horizontalen Überschneidungen und vertikalen Beziehungen zwischen den Geschäftsbereichen der beteiligten Unternehmen führen würde und dass das zusammengeschlossene Unternehmen weiterhin mit mehreren anderen Marktteilnehmern im Wettbewerbs stehen wird. Die Kommission kam auch zu dem Ergebnis, dass EADS durch die Verbindung des Geschäfts der EADS-Gruppe, zu der Astrium gehört, mit den Aktivitäten von Vizada weder die Möglichkeit noch ein Interesse haben wird, sich auf dem Comsatcom-Sektor gegenüber seinen Wettbewerbern abzuschotten. Eine Bündelung der unterschiedlichen Produkte der beteiligten Unternehmen wäre angesichts der derzeitigen Marktdynamik ausgeschlossen.

Die Kommission ist daher zu der Auffassung gelangt, dass die Übernahme den wirksamen Wettbewerb weder im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR1) noch in einem wesentlichen Teil desselben erheblich beeinträchtigen wird.

Astrium bietet weltweit Raumfahrttechnologie und -dienstleistungen an. Vizada ist ein international tätiger Anbieter für satellitengestützte mobile Kommunikationsdienste.

Der Zusammenschluss wurde am 26. Oktober 2011 bei der Kommission angemeldet.

Fusionskontrollvorschriften und -verfahren
Die Kommission ist verpflichtet, Fusionen und Übernahmen von Unternehmen zu prüfen, deren Umsatz bestimmte Schwellenwerte übersteigt (vgl. Artikel 1 der Fusionskontrollverordnung), und Zusammenschlüsse zu untersagen, die den wirksamen Wettbewerb im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) oder in einem wesentlichen Teil desselben erheblich behindern würden.

Der weitaus größte Teil der Zusammenschlüsse ist wettbewerbsrechtlich unbedenklich und wird nach einer Routineprüfung genehmigt. Nach der Anmeldung muss die Kommission in der Regel innerhalb von 25 Arbeitstagen entscheiden, ob sie den Zusammenschluss genehmigt (Phase I) oder ein eingehendes Prüfverfahren (Phase II) einleitet. (Europäische Kommission: ra)


Meldungen: Europäische Kommission

  • Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder mit hohem Risiko, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen, aktualisiert. Akteure in der EU, die unter den Rahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche fallen, müssen bei Transaktionen, an denen die betreffenden Länder beteiligt sind, erhöhte Wachsamkeit walten lassen - eine wichtige Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems.

  • Umsetzung der FRTB-Eigenkapitalanforderungen

    Die Europäische Kommission hat einen delegierten Rechtsakt angenommen, der den Geltungsbeginn der grundlegenden Überprüfung des Handelsbuchs (FRTB) in der EU um ein weiteres Jahr verschiebt. Somit greift der verbleibende Teil der internationalen Basel-III-Standards erst ab dem 1. Januar 2027. Mit der FRTB sollen ausgefeiltere Methoden zur Messung von Risiken eingeführt werden, damit die Eigenkapitalanforderungen besser zu den Risiken passen, denen die Banken bei ihren Tätigkeiten an den Kapitalmärkten tatsächlich ausgesetzt sind.

  • Bereitstellung von Satellitenkapazitäten

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt. Sowohl SES als auch Intelsat sind weltweit tätige Satellitennetzbetreiber, die geostationäre Satelliten besitzen und betreiben. Während beide Unternehmen ihren Hauptsitz in Luxemburg haben und im EWR tätig sind, befinden sich die Haupttätigkeiten und der Verwaltungssitz von Intelsat in den USA.

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    Eine Studie zeigt: Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) zwischen der EU und Kanada fördert Handelsexporte und diversifizierte Lieferketten in allen EU-Mitgliedstaaten. Die Studie, die von unabhängigen Sachverständigen im Rahmen der Verpflichtung der Kommission zu einer faktengestützten Politikgestaltung durchgeführt wurde, liefert eindeutige Beweise dafür, dass ein offener, regelbasierter, berechenbarer und kooperativer Handel funktioniert.

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    Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmenpaket angenommen, das dazu beitragen soll, den EU-Verbriefungsrahmen einfacher und zweckmäßiger zu machen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben das Ziel, Verbriefungstätigkeiten in der EU zu erleichtern, ohne die Finanzstabilität zu beeinträchtigen. Ein stärkerer und einfacherer Verbriefungsrahmen kann dazu beitragen, mehr Investitionen in die Realwirtschaft zu lenken, und so das Wirtschaftswachstum, Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der gesamten EU fördern. Diese Überarbeitung ist die erste Gesetzgebungsinitiative, die im Rahmen der Strategie für eine Spar- und Investitionsunion vorgeschlagen wurde.

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