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Cloud Computing: Datenschutz & Datensicherheit


TÜV Rheinland: "Für Unternehmen stellt sich die Frage, wie sie das Potenzial der Cloud nutzen können, ohne Compliance- und Sicherheits-Risiken einzugehen"
Risiken bei Cloud Service-Angeboten: Bei vielen Anbietern ist weder transparent, wo die sensiblen Daten gelagert werden noch wird klar beantwortet, ob und wie die Daten vor Verlust, Missbrauch oder Cyberspionage geschützt sind

(13.02.13) - Cloud Computing wird sich 2013 endgültig auch im europäischen Mittelstand durchsetzen. Rund 80 Prozent aller Unternehmen werden sich im Laufe dieses Jahres für eine Lösung rund um die Datenwolke entscheiden. Zu dieser Einschätzung kommen Experten für Cloud Security bei TÜV Rheinland. Hauptgründe sehen sie in Einsparungspotenzialen bei Soft- wie Hardware sowie neuen Formen der Kollaboration in den Unternehmen.

Die Europäische Union verspricht sich von der produktivitätsfördernden Technologie bis 2020 eine Steigerung des EU-Bruttoinlandsprodukts um 160 Milliarden Euro jährlich. Die Spezialisten für Informationssicherheit von TÜV Rheinland warnen allerdings vor überhöhten Erwartungen. "Es ist davon auszugehen, dass Unternehmen Cloud-Dienste in sensiblen Bereichen eher nicht in Anspruch nehmen. Der Grund ist mangelndes Vertrauen in Datenschutz und Datensicherheit bei den Cloud Service Providern", erklärte Hendrik Reese, Experte für Cloud Security bei TÜV Rheinland anlässlich des 7. Europäischen Datenschutztages.

Die Skepsis ist grundsätzlich nicht unbegründet: Bei vielen Anbietern ist weder transparent, wo die sensiblen Daten gelagert werden noch wird klar beantwortet, ob und wie die Daten vor Verlust, Missbrauch oder Cyberspionage geschützt sind. "Die EU engagiert sich zwar in der Förderung von Cloud Computing, bleibt in der aktuellen Diskussion um die Reform des Datenschutzes in Bezug auf die Sicherheit von Cloud-Angeboten allerdings noch viele Antworten schuldig. Doch der Markt schläft nicht", konstatiert Hendrik Reese.
Zurzeit macht sich eine breite Mehrheit in den Brüsseler Gremien für europaweit einheitliche Prüf- und Zertifizierungsverfahren im Cloud Computing stark. Eine Standardisierung der Anforderungen an Cloud Security, so die Fachleute, wird das Vertrauen in die neue Technologie bei den Unternehmen stärken, die künftig am deutlichsten von Cloud Computing profitieren: kleine und mittlere Organisationen. Darüber hinaus wird es auch die Entstehung europäischer Anbieter fördern und damit auch den Zuspruch europäischer Unternehmer.

Lesen Sie zum Thema "Cloud Computing" auch: SaaS-Magazin.de (www.saasmagazin.de)

Doch das ist Zukunftsmusik. Vorläufig sind aus Brüssel keine eindeutigen Regelungen, etwa in Bezug auf Rechte und Pflichten, Abläufe und Verantwortlichkeiten in Datenschutz und Datensicherheit bei Cloud Service Providern, zu erwarten.

"Für Unternehmen stellt sich also die Frage, wie sie das Potenzial der Cloud nutzen können, ohne Compliance- und Sicherheits-Risiken einzugehen", schlussfolgert Hendrik Reese. Denn generisch ist Cloud Computing nichts anderes als eine Form der Auftragsdatenverarbeitung und dafür hat der deutsche Gesetzgeber dem Cloud nutzenden Unternehmen bereits bestimmte Pflichten auferlegt, die er beim Provider durchsetzen und die dieser auch einhalten muss. Mit der Reform wird dies auch stärker europäisch verankert und teilweise verschärft.

Bei Datenschutzverletzungen beispielsweise ist das Unternehmen verpflichtet, seine Nutzer innerhalb von 24 Stunden zu benachrichtigen. Voraussetzung dafür ist, dass zunächst einmal die Information vom Provider an das Cloud nutzende Unternehmen fließt. Außerdem hat der User, dessen personenbezogene Daten in einer Cloud gespeichert werden, Anspruch auf eine elektronische Kopie der eigenen Daten. All diese Rechte und Pflichten sowie weitere Vertrags- und Haftungsfragen wie den Standort des Cloud-Services sollten Unternehmen beim Provider vor Vertragsabschluss prüfen und verbindlich in der Nutzungsvereinbarung verankern lassen, empfiehlt TÜV Rheinland. (TÜV Rheinland: ra)

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Meldungen: Europäische Kommission

  • Überarbeitung einschlägiger Vorschriften

    Die Europäische Kommission startet eine Aufforderung zur Stellungnahme und eine öffentliche Konsultation, mit denen Interessenträger aufgefordert werden, ihre Standpunkte zur Zukunft der EU-Verfahren für die Anwendung der EU-Wettbewerbsvorschriften zu übermitteln. Auf der Grundlage der Ergebnisse der Evaluierung, die im September 2024 mit der Veröffentlichung einer Arbeitsunterlage der Kommissionsdienststellen abgeschlossen wurde, hat die Kommission beschlossen, das Verfahren zur Überarbeitung der einschlägigen Vorschriften einzuleiten, wobei es insbesondere darum gehen wird, die Vorschriften angesichts transformativer Veränderungen wie der Digitalisierung der Wirtschaft anzupassen. Alle Interessenträger können bis zum 2. Oktober 2025 Stellung nehmen.

  • Überprüfung der Betrugsbekämpfungsarchitektur

    Die Europäische Kommission hat einen strukturierten Reflexionsprozess zur Überprüfung der EU-Betrugsbekämpfungsarchitektur in Gang gesetzt. Die Überprüfung ergänzt die vorbereitenden Arbeiten für den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen (MFR). Ziel ist es, einen verstärkten und effizienteren Schutz der finanziellen Interessen der Union zu gewährleisten.

  • Einhaltung von Verpflichtungszusagen

    Die Europäische Kommission hat Vivendi ihre vorläufige Auffassung mitgeteilt, dass das Unternehmen gegen die Anmeldepflicht und das Durchführungsverbot nach der EU-Fusionskontrollverordnung sowie gegen die Bedingungen und Auflagen des Kommissionsbeschlusses vom 9. Juni 2023 über die Genehmigung der Übernahme von Lagardère durch Vivendi verstoßen hat.

  • Marktbeherrschende Stellung

    Die Europäische Kommission hat Verpflichtungsangebote von Corning nach den EU-Kartellvorschriften für rechtsverbindlich erklärt. Die Verpflichtungen räumen die Bedenken der Kommission aus in Bezug auf von Corning geschlossene mutmaßlich wettbewerbswidrige Alleinbezugsvereinbarungen für Alkali-Aluminosilikatglas (im Folgenden "Alkali-AS-Glas"), das hauptsächlich als Abdeckglas in Smartphones und anderen tragbaren Elektronikgeräten zum Einsatz kommt.

  • Zusammenschlusses zwischen KKR und NetCo

    Die Europäische Kommission hat ein förmliches Prüfverfahren eingeleitet, um zu ermitteln, ob KKR & Co. Inc. (im Folgenden "KKR") der Kommission im Rahmen des Fusionskontrollverfahrens zur Übernahme des Unternehmens NetCo unrichtige oder irreführende Angaben übermittelt hat.

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