Kontrollbarometer für Lebensmittel
Gestaltung der Lebensmittelüberwachung: vzbv fordert einheitliche Verbraucherinformation
Restaurantbesucher sollen schon an der Tür erkennen, wie es um die Hygiene in der Küche bestellt ist
(24.09.12) - "Die Verbraucherschutzminister müssen in ihren Ländern das Kontrollbarometer an der Gaststättentür durchsetzen, damit Verbraucher Qualität klar erkennen", fordert Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), im Vorfeld des Ministertreffens ab 13. September. Vom Bund vorgegebene einheitliche Standards würden den Druck auf bisher unwillige Länder erhöhen.
Nachdem Lebensmittelkontrollen in Gaststätten, Bäckereien und Metzgereien in den vergangenen Jahren immer wieder Mängel in der Hygiene offenbarten, hatten sich die Verbraucherschutzminister der Länder bereits 2010 auf eine bundeseinheitliche Veröffentlichung der Ergebnisse verständigt. 2011 unterstrich der Bundesrechnungshof die Dringlichkeit eines bundesweit einheitlichen Handelns der Länder, die für die Lebensmittelüberwachung zuständig sind. "Eine praxisgerechtere Gestaltung der Lebensmittelüberwachung ist dringend geboten, um Mängel unverzüglich abstellen zu können", bekräftigt Martin Müller, Vorsitzender des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure Deutschlands e.V.
Noch wehren sich Unternehmen, so dass mit den Wirtschaftsministern zunächst nur eine freiwillige Einführung vereinbart werden konnte. Der Bund will nun rechtliche Unsicherheiten für eine verbindliche Regelung in den Bundesländern beseitigen. Er weigert sich jedoch, selbst einen Vorschlag für ein einheitliches Kontrollbarometer als Transparenzmodell für die Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung zu unterbreiten. Verbraucherschützer Billen sieht die Zeit für klare Schritte von Bund und Ländern gekommen: "Das Vertrauen in die Wirksamkeit der Lebensmittelüberwachung und die Qualität von gastronomischen Angeboten gewinnen Verbraucher nur durch Klarheit!"
Gleichzeitig spricht sich der vzbv für den Ausbau der Internetplattform lebensmittelwarnung.de aus. Verbraucher sollten demnach zukünftig nicht nur Warnungen vor Gesundheitsgefährdungen auf einer zentralen Seite finden, sondern auch Hinweise auf Täuschungen. Er begrüßt die Initiativen einiger Länder, zum Inkrafttreten des Verbraucherinformationsgesetzes am 1. September mit eigenen Internetportalen über die Ergebnisse ihrer Kontrollen von Lebensmitteln und anderen Verbraucherprodukten zu informieren.
Die Bundesverbände der Verbraucherzentralen und der Lebensmittelkontrolleure sind sich einig: Nun sollten die Länder auch den nächsten Schritt folgen lassen und nach einem einheitlichen, für Verbraucher nachvollziehbaren System vorgehen. (Verbraucherzentrale Bundesverband: ra)
Verbraucherzentrale Bundesverband: Steckbrief
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