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CO2-Emissionen des IKK-Sektors


Digitale Agenda: Internationale Technologiebranche misst eigenen CO2-Fußabdruck
Umwelt-Compliance und Nachhaltigkeit: Transparente Messungen der Umweltauswirkungen des IKT-Sektors sind von wesentlicher Bedeutung

(09.04.13) - Die Europäische Kommission arbeitet mit 27 der weltweit führenden Technologieunternehmen und -verbände daran, den CO2-Fußabdruck zu berechnen, den Produktion, Transport und Vertrieb von IKT-Gütern, -Netzen und -Diensten hinterlassen. Laut einer heute veröffentlichten Studie sind 10 der von ihnen erprobten Messinstrumente und -normen miteinander vergleichbar. Es soll nun eine gemeinsame Messgrundlage gefunden werden, um sich ein klareres Bild verschaffen und CO2-Emissionen letztlich reduzieren zu können.

Schätzungen zeigen, dass jede Minute 48 Stunden an neuen Videoinhalten auf YouTube hochgeladen werden, 700 000 Facebook-Nutzer untereinander Inhalte austauschen, bei Google mehr als 2 Millionen Suchanfragen eingehen und 200 Millionen E-Mails versandt werden. Dabei sind Tweets, Blogs usw. noch gar nicht mitgerechnet. Angesichts der Tatsache, dass eine einzige Suchanfrage je nach Art der Energieversorgung der betreffenden Geräte zwischen einigen wenigen Zehntelgramm bis hin zu einigen Gramm CO2-Emissionen verursachen kann, können die CO2-Emissionen in diesem Bereich beträchtlich sein. Die Berechnungen dieser Emissionen, insbesondere aus der Industrie, gehen derzeit stark auseinander und hängen wesentlich von den jeweils angewandten Methoden ab.

"Transparenz bei der Berechnung der Umweltauswirkungen der IKT wird uns allen – Bürgerinnen und Bürgern wie auch öffentlichen und privaten Einrichtungen – die Möglichkeit geben, umweltverträglicher zu handeln, wenn wir digitale Technik kaufen oder nutzen", so die für die Digitale Agenda zuständige Vizepräsidentin der Kommission Neelie Kroes.

In der EU entfallen derzeit 8 bis 10 Prozent des Stromverbrauchs und bis zu 4 Prozent der CO2-Emissionen auf IKT-Produkte und ‑Dienstleistungen. Transparente Messungen der Umweltauswirkungen des IKT-Sektors sind von wesentlicher Bedeutung, wenn es darum geht, die globalen Energieressourcen nachhaltig zu nutzen.

Im Rahmen der Pilotphase wurden in 18 Tests zehn internationale Normen erprobt, die von internationalen Normungsgremien und Normenorganisationen wie der ITU (Internationale Fernmeldeunion) und dem ETSI (Europäisches Institut für Telekommunikationsnormen) ausgearbeitet wurden. Getestet wurden diese Normen von den folgenden IKT‑Unternehmen und ‑Verbänden über einen Zeitraum von zehn Monaten (Dezember 2011 bis September 2012): Alcatel-Lucent, AMD, AUO, BT, Cisco, Dassault Systèmes, Dell, EECA-ESIA, Ericsson, GSMA, Hitachi, HP, Huawei, Intel, Lenovo, NEC, Nokia, Nokia Siemens Networks, Orange, Sagemcom, SAP, Telecom Italia, Telefónica und TeliaSonera. Drei der beteiligten Unternehmen wollten anonym bleiben.

Im Rahmen dieser Initiative der Europäischen Kommission sollen die IKT-Branche und damit zusammenhängende Sektoren in einem nächsten Schritt dazu bewogen werden, diese Methoden routinemäßig anzuwenden. In den kommenden Monaten wird die Kommission im Rahmen einer Konsultation Meinungen von Interessenträgern und Branchenvertretern einholen, um zu erfahren, wie dies am besten erreicht werden kann.

Hintergrund
Mehrere internationale Normenorganisationen und Wirtschaftsverbände haben verschiedene Methoden zur Messung und Quantifizierung des CO2-Fußabdrucks des IKZ-Sektors entwickelt, die jedoch zum größten Teil nicht miteinander vergleichbar sind, da sie auf unterschiedlichen Prämissen beruhen, die außerhalb dieser Organisationen kaum bekannt sind. Deshalb veröffentlichte die Europäische Kommission vor vier Jahren ihre Empfehlung über die Mobilisierung der IKT für die Erleichterung des Übergangs zu einer energieeffizienten, kohlenstoffarmen Wirtschaft, in der sie die IKT-Branche zur Erarbeitung einer Messgrundlage zur Ermittlung ihrer Energie- und CO2-Bilanz und zur Festlegung gemeinsamer Methoden auffordert. Dies führte zu der Initiative "CO2-Fußabdruck der IKT".
Die Untersuchung, ob die IKT-Branche fristgerecht gemeinsame Methoden zur Messung ihrer eigenen Energieeffizienz und Treibhausgasemissionen festgelegt hat, ist eines der Ziele der Digitalen Agenda für Europa (Europäische Kommission: ra)


Meldungen: Europäische Kommission

  • Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder mit hohem Risiko, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen, aktualisiert. Akteure in der EU, die unter den Rahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche fallen, müssen bei Transaktionen, an denen die betreffenden Länder beteiligt sind, erhöhte Wachsamkeit walten lassen - eine wichtige Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems.

  • Umsetzung der FRTB-Eigenkapitalanforderungen

    Die Europäische Kommission hat einen delegierten Rechtsakt angenommen, der den Geltungsbeginn der grundlegenden Überprüfung des Handelsbuchs (FRTB) in der EU um ein weiteres Jahr verschiebt. Somit greift der verbleibende Teil der internationalen Basel-III-Standards erst ab dem 1. Januar 2027. Mit der FRTB sollen ausgefeiltere Methoden zur Messung von Risiken eingeführt werden, damit die Eigenkapitalanforderungen besser zu den Risiken passen, denen die Banken bei ihren Tätigkeiten an den Kapitalmärkten tatsächlich ausgesetzt sind.

  • Bereitstellung von Satellitenkapazitäten

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt. Sowohl SES als auch Intelsat sind weltweit tätige Satellitennetzbetreiber, die geostationäre Satelliten besitzen und betreiben. Während beide Unternehmen ihren Hauptsitz in Luxemburg haben und im EWR tätig sind, befinden sich die Haupttätigkeiten und der Verwaltungssitz von Intelsat in den USA.

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    Eine Studie zeigt: Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) zwischen der EU und Kanada fördert Handelsexporte und diversifizierte Lieferketten in allen EU-Mitgliedstaaten. Die Studie, die von unabhängigen Sachverständigen im Rahmen der Verpflichtung der Kommission zu einer faktengestützten Politikgestaltung durchgeführt wurde, liefert eindeutige Beweise dafür, dass ein offener, regelbasierter, berechenbarer und kooperativer Handel funktioniert.

  • Finanzmittel mobilisieren

    Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmenpaket angenommen, das dazu beitragen soll, den EU-Verbriefungsrahmen einfacher und zweckmäßiger zu machen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben das Ziel, Verbriefungstätigkeiten in der EU zu erleichtern, ohne die Finanzstabilität zu beeinträchtigen. Ein stärkerer und einfacherer Verbriefungsrahmen kann dazu beitragen, mehr Investitionen in die Realwirtschaft zu lenken, und so das Wirtschaftswachstum, Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der gesamten EU fördern. Diese Überarbeitung ist die erste Gesetzgebungsinitiative, die im Rahmen der Strategie für eine Spar- und Investitionsunion vorgeschlagen wurde.

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