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Caterpillar 2: Erwerb eines Bergbauausrüsters


Fusionskontrolle: Kommission genehmigt Erwerb von Bucyrus durch Caterpillar
Die Kommission hat mehrere Wettbewerbsaspekte auf einer Reihe von Märkten, insbesondere auf dem Markt für Tagebau-Muldenkipper, untersucht


(12.05.11) - Die Europäische Kommission hat den geplanten Erwerb des US-amerikanischen Bergbauausrüsters Bucyrus durch das ebenfalls US-amerikanische Unternehmen Caterpillar nach der EU-Fusionskontrollverordnung freigegeben. Zwar wird die Übernahme weltweit zu hohen gemeinsamen Marktanteilen führen, doch sind die auf Bucyrus entfallenden Zuwächse bei den Marktanteilen relativ gering. Außerdem werden Caterpillar und Bucyrus nicht generell als größte Konkurrenten füreinander betrachtet; zudem gibt es auf dem Markt auch noch andere große Anbieter.

Caterpillar ist ein internationales Unternehmen mit Sitz in den USA, das im Bereich Herstellung und Verkauf von Maschinen, Motoren und dazugehörigen Bauteilen einschließlich Bergbauausrüstung tätig ist. Bucyrus ist ein amerikanisches Unternehmen, das Bergbauausrüstung herstellt und verkauft. Es liefert auch Bauteile und erbringt Kundendienstleistungen für diesen Bereich.

Die Kommission hat mehrere Wettbewerbsaspekte auf einer Reihe von Märkten, insbesondere auf dem Markt für Tagebau-Muldenkipper, untersucht. Dieser Markt ist relativ konzentriert, da nur wenige große Marktteilnehmer diese Art von LKW herstellen. Der Europäische Wirtschaftsraum fällt jedoch bei diesem Produkt auf dem Weltmarkt kaum ins Gewicht, und Bucyrus verkauft in Europa keine Bergbau-LKW.

Zwar wird die Übernahme weltweit zu hohen gemeinsamen Marktanteilen führen, doch gewinnt Bucyrus nur relativ wenig Marktanteile hinzu. Außerdem gelten Caterpillar und Bucyrus nicht generell als engste Wettbewerber, und auch nach dem Zusammenschluss werden auf dem Markt andere große Anbieter tätig sein.

Die Kommission hat außerdem eine Reihe möglicher vertikaler Auswirkungen geprüft, insbesondere die Frage, ob die aus der geplanten Übernahme entstehenden Verbindungen zwischen der Dieselmotorenherstellung von Caterpillar und den Tätigkeiten von Bucyrus Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken geben. Die Prüfung durch die Kommission hat ergeben, dass dies ausgeschlossen werden konnte, da Caterpillar angesichts ausreichender alternativer Bezugsquellen nicht in der Lage wäre, seine Konkurrenten vom Markt auszuschließen.

Da auch die Marktuntersuchung nicht zu ernstlichen Bedenken geführt hat, kam die Kommission vor diesem Hintergrund zu dem Schluss, dass aufgrund der Übernahme keine erhebliche Behinderung des wirksamen Wettbewerbs im EWR oder in einem wesentlichen Teil desselben zu erwarten ist.

Das Übernahmevorhaben war bei der Kommission am 14. März 2011 zur Genehmigung im Europäischen Wirtschaftsraum angemeldet worden.

Fusionskontrollvorschriften und -verfahren
1989 wurde die Kommission damit betraut, Fusionen und Übernahmen zwischen Unternehmen zu prüfen, sofern deren Umsatz bestimmte Schwellenwerte übersteigt (vgl. Artikel 1 der EU-Fusionskontrollverordnung). Die Kommission genehmigt den weitaus größten Teil der Zusammenschlüsse, ohne Bedingungen zu stellen. Lediglich in Fällen, in denen das Vorhaben zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Wettbewerbs führen oder sich nachteilig auf die Verbraucher auswirken würde, verlangt sie Abhilfemaßnahmen oder untersagt Übernahmen gegebenenfalls.

Nach der Anmeldung eines geplanten Zusammenschlusses hat die Kommission in der Regel 25 Arbeitstage Zeit, um zu entscheiden, ob sie das Rechtsgeschäft genehmigt (Phase I) oder eine eingehende Prüfung einleitet (Phase II). (Europäische Kommission: ra)


Meldungen: Europäische Kommission

  • Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder mit hohem Risiko, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen, aktualisiert. Akteure in der EU, die unter den Rahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche fallen, müssen bei Transaktionen, an denen die betreffenden Länder beteiligt sind, erhöhte Wachsamkeit walten lassen - eine wichtige Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems.

  • Umsetzung der FRTB-Eigenkapitalanforderungen

    Die Europäische Kommission hat einen delegierten Rechtsakt angenommen, der den Geltungsbeginn der grundlegenden Überprüfung des Handelsbuchs (FRTB) in der EU um ein weiteres Jahr verschiebt. Somit greift der verbleibende Teil der internationalen Basel-III-Standards erst ab dem 1. Januar 2027. Mit der FRTB sollen ausgefeiltere Methoden zur Messung von Risiken eingeführt werden, damit die Eigenkapitalanforderungen besser zu den Risiken passen, denen die Banken bei ihren Tätigkeiten an den Kapitalmärkten tatsächlich ausgesetzt sind.

  • Bereitstellung von Satellitenkapazitäten

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt. Sowohl SES als auch Intelsat sind weltweit tätige Satellitennetzbetreiber, die geostationäre Satelliten besitzen und betreiben. Während beide Unternehmen ihren Hauptsitz in Luxemburg haben und im EWR tätig sind, befinden sich die Haupttätigkeiten und der Verwaltungssitz von Intelsat in den USA.

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    Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmenpaket angenommen, das dazu beitragen soll, den EU-Verbriefungsrahmen einfacher und zweckmäßiger zu machen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben das Ziel, Verbriefungstätigkeiten in der EU zu erleichtern, ohne die Finanzstabilität zu beeinträchtigen. Ein stärkerer und einfacherer Verbriefungsrahmen kann dazu beitragen, mehr Investitionen in die Realwirtschaft zu lenken, und so das Wirtschaftswachstum, Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der gesamten EU fördern. Diese Überarbeitung ist die erste Gesetzgebungsinitiative, die im Rahmen der Strategie für eine Spar- und Investitionsunion vorgeschlagen wurde.

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