11.06.12 - Compliance- & Governance-Telegramm
FATCA-Compliance: Das neue US-Steuergesetz "FATCA" stellt für Banken und Finanzdienstleister eine enorme Herausforderung dar
Unternehmen schützen ihr geistiges Eigentum und ihre Betriebsgeheimnisse nicht ausreichend gegen Spionage und Diebstahl
Schufa-Schnüffelprojekt
11.06.12 - Verarbeitung öffentlicher Web-Daten: Am 4. Juni gaben das Hasso-Plattner-Institut HPI und Schufa bekannt, ein gemeinsames "Web-Forschungsprojekt" zu starten
Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) und die Schufa Holding AG gaben am 4. Juni ihre Zusammenarbeit im Bereich der technischen Datenverarbeitung mit dem Forschungsprojekt "SchufaLab@HPI" bekannt. Ziel des Projektes ist die Analyse und Erforschung von Daten aus dem Web. Forschungsschwerpunkte sind einerseits die Validität von Daten und anderseits Technologien zur Gewinnung von Daten. Fakt ist: Bereits jetzt werden über das Web erfolgreich Daten gewonnen, beispielsweise bei Insolvenzverfahren oder Informationen aus dem Handelsregister.
11.06.12 - Kommentar: Der Schufa vorzuwerfen, das Web mit allen Tricks zu durchschnüffeln, um Daten auslesen zu können, ist so, als ob man einem Schwein vorhält, zu stinken
Viel Kritik von Politik, Verbänden und Datenschützern hat das vom Hasso-Plattner-Institut (HPI) und der Schufa Holding AG angestoßene Forschungsprojekt geerntet, das die Zusammenarbeit im Bereich der technischen Datenverarbeitung zum Inhalt hatte und als Ziel die Analyse und Erforschung von Daten aus dem Web. Schlicht als Schufa-Schnüffelprojekt bezeichnet, wurde es gewissermaßen als Inbegriff des Bösen und die Schufa selbst als eine in AG gegossene Form der Unmoral gesehen. Für das Ansehen des Unternehmens, dem die breite Öffentlichkeit schon immer die Krätze an den Hals gewünscht hat, war diese Forschungsidee schlichtweg der Image-Super-Gau ein. Auch das sehr seriöse HPI geriet als Helfer des "Bösen" unter vehementen Beschuss.
11.06.12 - Kritik an Schufa, die angeblich zukünftig auch Facebook-Nutzer durchleuchten will
Datenschützer schlagen Alarm: Die Schufa möchte zukünftig auch Facebook-Nutzer durchleuchten, um sie auf Kreditwürdigkeit zu prüfen. Obwohl die Schufa nach heftiger öffentlicher Kritik ihr aktuelles Vorhaben abgesagt, bleibt ein bitterer Beigeschmack: Denn dies wäre ein weiterer Schritt hin zum viel beschworenen "gläsernen Bürger" und ist ein deutliches Warnsignal für jeden, mit seinen privaten Daten im Web extrem vorsichtig umzugehen.
11.06.12 - Piratenpartei zum angeblichen Schufa-Vorhaben: "Wir wollen keinen gläsernen Bürger und den Missbrauch von Daten verhindern"
Die Wirtschaftsauskunftei Schufa plant laut Presseberichten (unter anderem NDR), gezielt Verbraucherdaten in sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Xing für Kreditwürdigkeitsprüfungen zu sammeln. Darauf weist die Piratenpartei hin. Die Schufa plane angeblich sogar, verdeckte Profile in Sozialen Netzwerken anzulegen, andere Benutzer zur Teilnahme aufzufordern und diese dann zur Beschaffung von privaten Daten zu nutzen. Der Vorsitzende der Piratenpartei Deutschland, Bernd Schlömer, kritisiert ein solches Vorgehen und ruft die Bürger angesichts immer weitreichenderer Nutzungsmöglichkeiten zu mehr Bewusstsein über die Risiken ihres Umgangs mit Medien auf.
11.06.12 - "Ein klarer Missbrauch!": Bayerns Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk kritisiert vehement die Pläne der Schufa zum Eindringen in Soziale Netzwerke
Bayerns Justiz- und Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk hat heftige Kritik an den laut Medienberichten bestehenden Plänen der Schufa geübt, Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter oder Personensuchdienste und Geodatendienste wie Google Streetview gezielt nach Nutzerdaten zu durchforsten.
11.06.12 - Gewinnung von Daten aus dem Internet und Sozialen Netzwerken
Bitkom hat sich zu dem Forschungsvorhaben der Schufa geäußert, bei dem es um die Gewinnung von Daten aus dem Internet und sozialen Netzwerken geht. Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf sagte dazu.
Weitere Meldungen
11.06.12 - Luftfracht-Sicherheitsregelungen: Schnellere und kostengünstigere Beförderung von Luftfracht dank Sicherheitsabkommen EU-USA
Die Europäische Kommission und die US-Behörde für die Gefahrenabwehr im Verkehr (Transport Security Administration - TSA) haben die gegenseitige Anerkennung ihrer Sicherheitsregelungen für Luftfracht ab dem 1. Juni 2012 vereinbart. Dadurch entfallen doppelte Sicherheitskontrollen und die Anwendung unterschiedlicher Regelungen je nach Bestimmungsort der Luftfracht. Die Betreiber von Luftfrachtdiensten können somit Kosten und Zeit einsparen.
11.06.12 - Gesetzesentwurf: Kreditfähigkeit der Interamerikanischen Investitionsgesellschaft soll verbessert werden
Der Gouverneursrat der Interamerikanischen Investitionsgesellschaft (IIC), deren Mitglied Deutschland seit 1986 ist, hat Änderungen des Gründungsübereinkommens gebilligt. Durch sie wird die IIC für Staaten geöffnet, die nicht Mitglieder der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) sind, heißt es in einem Gesetzentwurf der Deutschen Bundesregierung. Mit dem Gesetz sollen die Änderungen in nationales Recht umgesetzt werden.
11.06.12 - Marco Knobloch und Dr. Jörg Viebranz ergänzen das Compliance-Team von digital spirit
Die digital spirit GmbH baut ihre Compliance-Kompetenz weiter aus und verpflichtet Marco Knobloch und Dr. Jörg Viebranz. Während Dr. Jörg Viebranz ab sofort als Compliance-Partner im Unternehmen tätig ist, wird Marco Knobloch als Business Development Manager die Vermarktung erweiterter Services des Compliance-Spezialisten vorantreiben.
11.06.12 - US-Steuergesetz ist eine der bedeutendsten Compliance-Vorgaben, auf die sich weltweit Zehntausende von Marktteilnehmern aus der Finanzbranche einstellen müssen
Das neue US-Steuergesetz "FATCA" stellt für Banken und Finanzdienstleister eine enorme Herausforderung dar. Wer mit US-Kunden Geschäfte macht, muss die komplexen Regeln berücksichtigen, auch wenn das Gesetz erst im Sommer 2012 verabschiedet wird. Pegasystems fordert die Betroffenen auf, FATCA nicht länger aufzuschieben, sondern jetzt mit Projekten zu beginnen.
11.06.12 - Studie zeigt: Über die Hälfte der insgesamt Befragten (54 Prozent) ist der Ansicht, dass der Schutz von geistigem Eigentum und Betriebsgeheimnissen weniger wichtig ist als die Sicherung von Kunden-, Mitarbeiter- und Finanzinformationen
Unternehmen schützen ihr geistiges Eigentum und ihre Betriebsgeheimnisse nicht ausreichend gegen Spionage und Diebstahl. Das ergab eine aktuelle Studie von Iron Mountain und PwC unter mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa. Demnach verfügt nur knapp über die Hälfte der mittelständischen Unternehmen (56 Prozent) über Pläne zum Schutz von geistigem Eigentum und Betriebsgeheimnissen. Auf europäischer Ebene sieht es noch schlechter aus: Hier konnten nur 41 Prozent der Befragten eine positive Antwort geben.
11.06.12 - Netzneutralität brauche Netzmanagement: Debatte müsse versachlicht werden
Bitkom plädiert für eine Versachlichung der Debatte zur Netzneutralität. "Wir treten als Bitkom mit Nachdruck für Netzneutralität ein", sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf anlässlich der Veröffentlichung einer Studie des Gremiums europäischer Regulierungsstellen (Gerek). An der Gerek-Studie beteiligten sich 250 Festnetz- und 150 Mobilfunk-Anbieter."Wenn wir zu dauerhaft tragfähigen Konzepten für mehr Netzneutralität kommen wollen, müssen wir die oft hitzigen und emotionalen Diskussionen versachlichen."
11.06.12 - Piratenpartei kritisiert neue Gebührenordnung der ZPÜ und fordert einheitlichen Vergütungssatz
Die Zentralstelle für private Überspielungsrechte (ZPÜ) hat eine neue Gebührenordnung angekündigt. Die Abgaben für Speichermedien sollen nach Angaben der Piratenpartei um bis zu 1850 Prozent erhöht werden. Eine offizielle Begründung dafür habe die ZPÜ nicht abgegeben. Die Piratenpartei Deutschland verurteilt diese Preiserhöhung als "willkürlich". Statt undurchsichtiger Preisfestlegungen fordern die Pirtane eine einfache Vergütung nach Höhe des Verkaufspreises sowie eine Stärkung der Privatkopie.
11.06.12 - Online-Identifikationsservice: Deutsche Post will Jugendschutz im Internet mit Online-Altersnachweis via "E-Postident" garantieren
Die Deutsche Post will das Internet sicherer machen. Der neue Online-Identifikationsservice" E-Postident" hat von der Kommission für Jugendmedienschutz der Landesmedienanstalten (KJM) die begehrte Positivbewertung als "übergreifendes Jugendschutz-Konzept" erhalten. Online-Händler können mit E-Postident nun vollautomatisiert und in Echtzeit sicherstellen, dass altersbeschränkte Content- und Software-Downloads ausschließlich von volljährigen Kunden erworben werden.
Meldungen vom Vortag
08.06.12 - Datenvorratsspeicherung: Europäische Kommission erhebt Klage gegen Deutschland und fordert Verhängung von Geldstrafen
08.06.12 - Deutsche Bundesregierung will Kronzeugen-Regelung einschränken
08.06.12 - Deutsche Bundesregierung weist Änderungsvorschläge des Bundesrates zur Pflegereform weitgehend zurück
08.06.12 - Bundesregierung betont: Alle Körpereingriffe aus ästhetischen Gründen können zu Kostenbeteiligung führen
08.06.12 - Whistleblowing: Bundeskartellamt richtet anonymes Hinweisgebersystem zur Stärkung der Kartellverfolgung ein
08.06.12 - Studie deckt Defizite beim Verständnis der Bewertung und Behandlung von IT-Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit dem Enterprise-Risk-Management
08.06.12 - Studie: Soziale Medien verändern die Unternehmensstrategie
08.06.12 - Bitkom kritisiert Europäische Kommission: Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Vereinbarkeit der Vorratsdatenspeicherung mit bestimmten Grundrechten sollte abgewartet werden
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